Herausforderungen
Der digitale Wandel durchdringt inzwischen alle Lebensbereiche unserer Stadtgesellschaft. Durch die Covid-19-Pandemie wurde diese Transformation rasant vorangetrieben. Digitale Technologien wurden in vielen Bereichen als zentrale Instrumente zur Krisenbewältigung eingesetzt. Das Vorhandensein digitaler Kompetenzen entwickelte sich in dieser Zeit zur wichtigen Schlüsselqualifikation, die zukünftig sowohl im Privat- als auch im Arbeitsleben weiter an Relevanz gewinnen wird.
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Weitere Informationen
Wie die meisten Großstädte ist auch Pforzheim von einer sehr vielseitigen Stadtgesellschaft geprägt, innerhalb derer unterschiedliche Niveaus an Digital- und Medienkompetenzen vorhanden sind. Während der Umgang mit digitalen Technologien und Medien für manche Bevölkerungsgruppen selbstverständlich ist, fühlen sich andere Menschen von den Entwicklungen überfordert oder abgehängt. Die Gefahr einer digitalen Zwei-Klassengesellschaft und die Verschärfung sozialer Ungleichheiten können die Folge sein. Niederschwellige Bildungsangebote zur Vermittlung digitaler Schlüsselqualifikationen für alle Bevölkerungs- und Gesellschaftsgruppen werden somit zur wichtigen Grundlage für Chancengleichheit und selbstbestimmte Teilhabe in einer smarten Stadt.
Fragestellung
Wir möchten uns im Rahmen des Modellprojekts Smart Cities deshalb mit der Fragestellung auseinandersetzen, wie wir digitale Kompetenzen und technologische Fähigkeiten in der Bevölkerung aufbauen können, um das Vorhandensein notwendiger Zukunftskompetenzen für eine soziale und wirtschaftliche Teilhabe in einer digitalen Welt zu fördern.
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Maßnahmenidee
Es entsteht ein mobiler Lernraum, in welchem an wechselnden Standorten in Pforzheim zielgruppengerechte und mehrsprachige Formate zur Vermittlung digitaler Kompetenzen angeboten werden. Durch die Einbindung und Vernetzung am Standort vorhandener Akteure, zum Beispiel Schul- und Bildungseinrichtungen, der Hochschule, kultureller Einrichtungen oder Unternehmen kann bereits vorhandenes Knowhow hierfür genutzt und weiterentwickelt werden.
Für die Ausrichtung der unterschiedlichen Formate bietet der Lernraum die notwendige Infrastruktur und kann je nach Bedarf flexibel ausgestattet werden. Beispielsweise stehen Displays, mobile Endgeräte, VR-Brillen, 3D-Drucker und Workshop-Materialen für eine praxisbezogene und spielerische Vermittlung von Inhalten zur Verfügung.
Die Formate werden bedarfsgerecht entwickelt und könnten vielseitige Themen, wie „Smartphone- und Computerkurse, Kurse zum sicheren Umgang mit Sozialen Medien oder Programmierkurse für Jugendliche abbilden.
Über eine begleitende Online-Plattform können sich Bürgerinnen und Bürger über die Standorte des Lernraums informieren, zielgruppengerecht nach Formaten suchen und diese buchen. Darüber hinaus könnten auf der Plattform ergänzende E-Learning-Inhalte abgerufen werden, um zeit- und ortsunabhängiges Lernen zu gewährleisten. Auch eine aktive Buchung des Lernraums, zum Beispiel durch Schulen oder soziale Einrichtungen, könnte über die Plattform erfolgen.
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Welchen Nutzen stiftet die Maßnahme?
Mit dem mobilen Lernraum werden benötigte Kompetenzen bedarfsgerecht vermittelt und ein souveränes Handeln in einer zunehmend digitaleren Welt gefördert. Unterschiedliche Formate sensibilisieren die Bevölkerung für Risiken und Chancen der Digitalisierung und unterstützen dabei, den digitalen Wandel aktiv und selbstbestimmt mitzugestalten. Darüber hinaus werden Fähigkeiten vermittelt, die auf neue berufliche Anforderungen in einer digitalen Welt vorbereiten sollen. Durch wechselnde Standorte zum Beispiel im Einzugsbereich von Seniorenheimen, Schulen, Vereinen etc. entfällt der mobilitätsbedarf der jeweiligen Zielgruppen weitgehend und es entsteht ein niederschwelliges Angebot.