Herausforderungen
Als Aufenthaltsorte und Orte zum Austausch tragen öffentliche Plätze und Grünflächen maßgeblich zur Lebensqualität und Attraktivität einer Stadt bei. Sie sind wichtiger Bestandteil des urbanen Lebens und der städtischen Identität. Durch die COVID-19-Pandemie und die damit einhergehenden Lockdown-Ereignisse haben öffentliche Plätze und Grünflächen als wichtige Rückzugsorte und Orte für Begegnungen weiter an Bedeutung gewonnen.
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Weitere Informationen
So ist zum Beispiel das Erscheinungsbild der Nordstadt von einer stark verdichteten Blockrandbebauung geprägt, der mit einem hohen Versiegelungsgrad und einem sehr geringen Grün- und Freiflächenanteil einhergeht. Die öffentlichen Plätze und Freiräume des bevölkerungsreichsten Stadtteils Pforzheims bieten hierbei wenig Aufenthaltsqualität und bedürfen einer Um- und Neugestaltung, die im Zuge beschlossener Sanierungsmaßnahmen erfolgen soll. Durch die steigende Vielfalt von Lebensstilen entstehen auch individuellere Bedürfnisse und Anforderungen an die Nutzung öffentlicher Räume, so dass urbane Plätze und Grünflächen im Rahmen eines multifunktionalen Konzeptes gänzlich neu gedacht werden müssen.
Fragestellung
Diese Herausforderungen aufgreifend möchten wir uns im Rahmen des Modellprojekts Smart Cities deshalb mit der Frage auseinandersetzen, wie wir die Aufenthalts- und Erlebnisqualität, sowie die soziale und kulturelle Interaktion im öffentlichen Raum durch smarte Anwendungen erhöhen können, um vielfältig nutzbare Plätze und Grünflächen als Begegnungsorte und Treffpunkte für Freizeit- und Kulturangebote, Kinderspielen sowie für gemeinsame Aktivitäten und Teilhabe zu schaffen.
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Maßnahmenidee
Eine mehrsprachige Event-Plattform soll öffentliche Plätze, Personen und Ereignisse miteinander vernetzen. Auf der Plattform können verschiedene Akteure der Stadtgesellschaft, wie Vereine, Kultureinrichtungen, Anwohner, lokale Händler oder auch Schulen zeitlich begrenzte Bildungs-, Freizeit, Kultur-, Sport- oder Veranstaltungsangebote im freien Raum anbieten. Die öffentlichen Plätze werden mit Infrastruktur hierfür so ausgerüstet, dass die Aktivitäten am Ort auch stattfinden können. Anbieter können die benötigten Freiräume und Infrastrukturen über die Plattform buchen.
Für die Umsetzung der Ereignisse stehen neben freiem WLAN, Strom und intelligenten Beleuchtungselementen verschiedenartige mobil einsetzbare Objekte als zentrale Bestandteile der Infrastruktur zur Verfügung. So können zum Beispiel Sitzmöglichkeiten, Bühnen und Sprecherplätze, Marktstände und Sport- und Spielgeräte vor Ort eingesetzt und von den Anbietern bedarfsgerecht über die Plattform gebucht werden. In der Stadt bereits vorhandene Infrastruktur-Angebote wie das mobile Kinderangebot „moki digital“ des Stadtjugendrings können eingebunden werden.
Interessierte können sich über eine zielgruppenorientierte Karten- und Suchfunktion auf der Plattform oder auf digitalen Anzeigetafeln vor Ort über anstehende Ereignisse und lokal bezogene Neuigkeiten informieren. Um barrierefreien Zugang zu ermöglichen, sollen hierüber zusätzlich hilfreiche Informationen für körperlich Eingeschränkte auf einer Karte angezeigt werden.
Auch wird im Zuge der Neugestaltung des Pfälzer Platzes ein intelligentes Bewässerungssystem zukünftig dafür sorgen, dass der Wasserbedarf für jeden Baum individuell bestimmt und durch eine Zisterne unter dem Platz effizient reguliert wird. Die Verbrauchsdaten werden vor Ort transparent auf Infodisplays visualisiert, um für nachhaltiges Handeln und Verhalen zu sensilbiliseren. -
Welchen Nutzen stiftet die Maßnahme?
Es finden zeitlich wechselnde Ereignisse statt, die sich an verschiedene Zielgruppen, wie ältere Menschen, Jugendliche oder Familien richten. Eine flexible und vielseitige Nutzung belebt die städtischen Plätze und macht sie attraktiver. Negative Aktivitäten an öffentlichen Orten, wie etwa Alkoholkonsum, werden durch positive Ereignisse ersetzt. Es entstehen inklusive Begegnungsorte, die kulturelle und soziale Interaktion über Milieugrenzen hinweg fördern.